Insbesondere jene Menschen, die nicht mehr mobil sind, erleben die Welt oft nur noch in den vier Wänden eines Pflegeheims. Gerne würden sie noch einmal zu früheren Ausflugsorten reisen oder staunen, wie sich ihre Heimatstadt verändert hat, andere Länder sich entwickelt haben oder vielleicht den Ausblick auf die Alpen zu genießen. Dank neuer Technologien wie der Virtual Reality lassen sich solche Wünsche tatsächlich umsetzen.
Mit VReisen sind Nutzer in der Lage mittels Virtual Reality Brillen und von uns produzierten 360°-Inhalten an Ausflugsziele auf der ganzen Welt zu reisen. Unsere Idee hat eine vierjährige Entwicklungszeit hinter sich.
Auf der folgenden Seite wird unsere VReisen-Anwendung und ihre Haupt-Features im Detail erklärt.
Der Versand von zahlreichen Brillen mit einer festgelegten Zahl an Inhalten stieß bei uns schnell an seine Grenzen. Nicht, weil es der logistische Aufwand nicht hergab.
Werden die Brillen häufig genutzt, möchten die Anwender nach kurzer Zeit an weitere markante Punkte aus ihrer Vergangenheit reisen, die die auf der Brille enthaltenen übersteigt. Daher haben wir uns zum Ziel gesetzt, eine Möglichkeit zu schaffen, die Reisemöglichkeiten unserer VR-Brillen zu erweitern, ohne, dass die Brille dafür aufwändig zurück zu uns geschickt werden muss.
Mit einem im Lieferumfang enthaltenen Controller können Pfleger und technikaffine Nutzer auf unsere Mediathek zugreifen. Hierbei öffnet sich, sobald der Controller in der Nähe der VR-Brille erkannt wird ein Untermenü. Dieses ist aufgrund des geschlossenen „Kiosk-Modus“ und der Bedienung ohne Controller innerhalb der normalen Nutzung nicht sichtbar. Über das Untermenü kann anschließend eine Internetverbindung zu einem nahegelegenen WLAN-Netzwerk hergestellt werden.
Danach öffnet sich die Mediathek. Hier sind alle unsere für die virtuelle Realität produzierten 360°-Inhalte auf die Brille herunterladbar.
Die Einteilung dieser erfolgt anhand unseres Stufensystems, sowie nach Bundesländern und Ländern.
Orte, die unsere Mediathek noch nicht abdeckt, können unserem Kamerateam als Wunschorte mitgeteilt werden.
Dieses wird die Ziele bei der nächsten Aufnahmetour berücksichtigen.
Unsere Zusammenarbeit mit dem Lebensherbst e.V. und die Erprobung in zahlreichen deutschen Pflegeheimen hat gezeigt: Nicht jeder Nutzer ist gleich.
Während der Eine gerne mit einer besonders schnellen Achterbahn fährt, möchte jemand anders lieber entspannt mit einem Ruderboot fahren.
Dieses Verhalten ist auch in der virtuellen Realität beobachtbar. Aus diesem Grund haben wir ins dazu entschieden ein Stufensystem zur inhaltlichen Einteilung einzuführen.
Stufe 1 (Standbild)
Die in dieser Stufe eingeteilten 360°-Inhalte zeigen ein Standbild.
Das bedeutet, dass sich weder in der Umgebung eine Bewegung zeigt, noch die Kamera in Bewegung ist.
Nutzer nehmen diese Stufe insbesondere dann entgegen, wenn sie noch keine Erfahrungen mit Virtual Reality Brillen sammeln konnten.
Stufe 2 (Bewegte Umwelt)
In der zweiten Stufe bewegt sich die Umwelt um den Nutzer herum. Die Kamera selbst bleibt an ihrer Position.
Beispiele hierfür sind Flussläufe, das Meer, Menschentreiben, oder blühende Pflanzen, die sich im Wind bewegen.
Stufe 3 (Bewegte Kamera)
In der dritten Stufe bewegt sich nicht nur die Umwelt des Nutzers, sondern die Kamera an sich.
Der Nutzer kann teilhaben an einem Autorennen, Platz nehmen auf einer Bootstour, oder mit einer Seilbahn einen Berggipfel erklimmen.
Die Bedienung der Stufen erfolgt ganz ohne Controller und kann so auch ohne einen Pfleger durchgeführt werden.
Mehr dazu erfahren Sie im Teil zum technischen Hintergrund unserer App.
Ein wichtiger Fokus unserer VReisen-Anwendung liegt auf einer reibungslosen Bedienung. Hierbei ist uns wichtig, dass vor allem die Nutzer der VR-Brille selbst in die Lage versetzt werden können, die Brille ohne zusätzliche Anleitung von Pflegern, Verwandten, o.ä. zu verwenden.
Unsere Brillen werden – wenn nicht anders gewünscht – mit dem sogenannten „Kiosk-Modus“ ausgeliefert. Das bedeutet, dass Nutzer sobald die VR-Brille startet, mit der VReisen-Umgebung begrüßt werden und diese auch nicht ohne Probleme verlassen können. Dies hat den Hintergrund, dass vor allem beim Aufsetzen der Brille Knöpfe gedrückt werden, oder bei anfänglichen Erfahrungen mit der virtuellen Realität Knöpfe gedrückt werden, die ohne den Kiosk-Modus eine andere Funktion erfüllen würden.
Um die Komplexität der Bedienung zudem bestmöglich zu reduzieren, haben wir uns dazu entschieden eine Bedienung ohne Controller zu entwickeln:
Diese funktioniert mit Blickfixierung. Mittels eines Punktes in der Mitte des Sichtfeldes sind die Benutzer in der Lage durch das zweisekündige Anvisieren eines 360°-Inhaltes die Betrachtung dessen zu starten. Somit haben wir die Bedienmöglichkeiten der Brille auf ein Minimum reduziert: „An/Aus“, „Lauter/Leiser“, „Start durch Blickfixierung“, „Zurücksetzen der Blickrichtung“ und „Zurück zum Menü“.
Der Controller kommt somit nur zum Einsatz, wenn die Mediathek geöffnet werden soll. Ist der Controller außerhalb der Reichweite der Brille, lässt sich diese bewusst nicht erreichen.
Wir setzen auf ein breites Herstellernetz unserer VR-Brillen und beobachten stets aktuelle Entwicklungen auf dem Markt. Zu den bekanntesten Marken zählt neben Meta (bzw. Oculus) Vive von HTC. Ein Hersteller, der auf Grund zahlreicher Innovationen mittlerweile den großen Namen die Stirn bieten kann, ist die Firma Pico. Unsere VReisen-Anwendung kann auf VR-Brillen aller drei Firmen genutzt werden.
Gerne beraten wir Sie dabei, welcher Brillen-Typ für Ihren Anwendungsbereich der Richtige ist. Hierbei sind ganz unterschiedliche Anforderungen von Bedeutung. Einige Modelle bestechen durch exzellente Bildauflösungen, haben allerdings einen geringeren Tragekomfort. In der Vergangenheit hat sich als Preis-Leistungs-Sieger die Firma Pico hervorgetan. Die Bildqualität ist für die meisten Anwender ausreichend und der Tragekomfort je nach Modell exzellent.